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Die Posttraumatische Belastungsstörung verstehen

Von Frank Hempel | Mar 18, 2024

Was ist eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und wie entsteht sie?

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst wird. Menschen, die eine PTBS entwickeln, haben ein traumatisches Ereignis erlebt, das ihr normales Leben stört und sie emotional stark beeinträchtigen kann.

Entstehung einer PTBS

Eine PTBS entsteht, wenn eine Person ein traumatisches Ereignis erlebt, das überfordernd und beängstigend ist. Solche Ereignisse können zum Beispiel Krieg, Naturkatastrophen, sexueller Missbrauch, Unfälle oder Gewalt sein. Während des traumatischen Erlebnisses empfindet die betroffene Person intensive Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen.

Das traumatische Erlebnis führt zu einer Dysregulation des Stresssystems im Gehirn. Normalerweise aktiviert das Gehirn in einer bedrohlichen Situation den "Kampf-oder-Flucht"-Mechanismus, der den Körper auf die Bewältigung des Stressors vorbereitet. Bei einer PTBS bleibt dieser Mechanismus jedoch dauerhaft aktiviert, auch wenn keine unmittelbare Gefahr besteht. Dadurch werden die Erinnerungen an das traumatische Ereignis immer wieder abgerufen und die betroffene Person erlebt erneut Angst und Panik.

Symptome einer PTBS

Die Symptome einer PTBS können vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Häufig auftretende Symptome sind:

  • Flashbacks: lebendige und belastende Erinnerungen an das traumatische Ereignis
  • Alpträume: wiederkehrende Träume, die das traumatische Erlebnis wiedergeben
  • Vermeidungsverhalten: das Meiden von Orten, Personen oder Aktivitäten, die an das traumatische Ereignis erinnern
  • Übererregung: erhöhte Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit und Schlafprobleme
  • Negative Gedanken und Gefühle: Schuldgefühle, Angst, Niedergeschlagenheit und das Gefühl, keine Freude mehr empfinden zu können

Diagnose einer PTBS

Die Diagnose einer PTBS wird von einem Facharzt für Psychiatrie oder einem Psychotherapeuten gestellt. Zur Diagnosestellung wird ein ausführliches Gespräch geführt, in dem die Symptome und das traumatische Ereignis besprochen werden. Zudem können standardisierte Fragebögen und körperliche Untersuchungen eingesetzt werden, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Die Diagnose einer PTBS sollte nicht leichtfertig gestellt werden, da sie eine ernsthafte Erkrankung darstellt, die professionelle Hilfe erfordert.

Frau mit PTBS-Symptomen Frau mit PTBS-Symptomen, Fotograf: Anna Pou

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Symptome und Diagnose einer PTBS

Symptome einer PTBS

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen. Jeder Mensch kann individuelle Erfahrungen machen, aber es gibt bestimmte häufig auftretende Symptome, die bei einer PTBS auftreten können.

  • Flashbacks: Bei PTBS-Patienten können Erinnerungen an das traumatische Ereignis immer wieder plötzlich und intensiv auftreten, als ob sie wieder in der Situation wären. Diese sogenannten Flashbacks können von starken Angstgefühlen und einer erhöhten Stressreaktion begleitet werden.
  • Alpträume: Menschen mit PTBS können häufig Alpträume haben, die das traumatische Ereignis widerspiegeln. Diese Träume können so realistisch sein, dass sie zu Schlafproblemen und einer erhöhten Angst vor dem Schlafen führen.
  • Vermeidungsverhalten: Ein häufiges Merkmal einer PTBS ist das Vermeiden von Erinnerungen oder Situationen, die das traumatische Erlebnis auslösen könnten. Dieses Vermeidungsverhalten kann dazu führen, dass die Betroffenen soziale Aktivitäten oder bestimmte Orte meiden.
  • Negative Gedanken und Gefühle: Menschen mit PTBS können häufig negative Gedanken und Gefühle wie Schuldgefühle, Scham, Niedergeschlagenheit und Angst erleben. Sie können sich selbst die Schuld am Geschehenen geben oder das Gefühl haben, dass sie keine Kontrolle über ihr Leben haben.
  • Übererregung: Bei PTBS-Patienten kann eine erhöhte Erregung festgestellt werden. Das kann sich durch Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen äußern. Kleinste Dinge können dazu führen, dass die Betroffenen sich gestresst und überwältigt fühlen.

Diagnose einer PTBS

Die Diagnose einer PTBS wird von einem Facharzt für Psychiatrie oder einem Psychotherapeuten gestellt. Um eine PTBS zu diagnostizieren, werden verschiedene Kriterien herangezogen.

Zunächst einmal ist ein intensives Gespräch mit dem Patienten notwendig, um die Erfahrungen des traumatischen Ereignisses und die damit verbundenen Symptome zu verstehen. Der Arzt oder Therapeut wird spezifische Fragen stellen, um die Reaktionen des Patienten auf das Ereignis zu ermitteln.

Es gibt auch standardisierte Fragebögen wie beispielsweise das Trauma Screening Questionnaire (TSQ), die eingesetzt werden können, um die Symptome einer PTBS zu erfassen und die Diagnosestellung zu unterstützen.

Es ist wichtig, dass andere mögliche Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden, wie beispielsweise körperliche Erkrankungen oder andere psychische Störungen. Eine genaue Diagnose ist von entscheidender Bedeutung, um eine angemessene Behandlung zu planen.

Frau mit PTBS-Symptomen-1 Frau mit PTBS-Symptomen-1, Fotograf: Karolina Grabowska

Behandlungsmöglichkeiten bei PTBS

Therapieangebote für PTBS

Wenn du unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidest, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die dir helfen können, mit den Symptomen umzugehen und deine Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlung von PTBS umfasst in der Regel psychotherapeutische Ansätze, es stehen jedoch auch medikamentöse Therapien zur Verfügung.

Psychotherapie als Schlüssel zur Behandlung

Die Psychotherapie ist eine bewährte Methode zur Behandlung von PTBS und spielt eine zentrale Rolle bei der Genesung. Es gibt verschiedene psychotherapeutische Ansätze, die bei PTBS wirksam sind.

1. Traumatherapie: Diese Form der Behandlung konzentriert sich auf die Verarbeitung des traumatischen Ereignisses. Die Traumatherapie zielt darauf ab, die emotionalen Belastungen zu reduzieren, damit du wieder ein normales Leben führen kannst. Es werden verschiedene Methoden wie die Konfrontationstherapie oder die kognitive Umstrukturierung eingesetzt, um traumatische Erinnerungen zu verarbeiten.

2. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): EMDR ist eine spezielle Therapiemethode, die darauf abzielt, traumatische Erinnerungen zu verarbeiten. Es basiert auf der Annahme, dass belastende Erinnerungen durch bestimmte Augenbewegungen und andere bilaterale Stimulationen abgeschwächt werden können. EMDR hat sich als effektiv bei der Behandlung von PTBS-Symptomen erwiesen.

Medikamentöse Therapieoptionen

In einigen Fällen kann es erforderlich sein, medikamentöse Therapieoptionen in Betracht zu ziehen, um PTBS-Symptome zu lindern. Diese Medikamente wirken in der Regel auf die Gehirnchemie, um die Symptome zu reduzieren. Häufig eingesetzte Medikamente sind selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs). Sie können helfen, Angstzustände, Schlafstörungen und Depressionen zu reduzieren.

Unterstützende Maßnahmen

Neben der psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlung können auch unterstützende Maßnahmen helfen, mit PTBS umzugehen. Dazu gehören Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen, regelmäßige körperliche Aktivität und der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Behandlung von PTBS ein individueller Prozess ist. Nicht alle Menschen mit PTBS sprechen auf die gleiche Behandlung an. Es kann einige Zeit dauern, bis du die richtige Therapieform und Dosierung der Medikamente findest, die für dich am besten geeignet sind.

Illustration von Therapieoptionen Illustration von Therapieoptionen, Fotograf: Tim Mossholder

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Häufige Fragen

Typische Symptome einer PTBS können wiederkehrende Albträume oder Flashbacks, Schlafstörungen, erhöhte Schreckhaftigkeit, Vermeidung bestimmter Situationen oder Orte, Konzentrationsschwierigkeiten und irritierbares Verhalten umfassen. Es können aber auch andere Symptome auftreten.

Die Diagnose einer PTBS erfolgt in der Regel durch einen medizinischen Fachmann oder eine Fachfrau, wie zum Beispiel einen Psychiater oder eine Psychiaterin. Für die Diagnose muss eine Person mindestens ein Trauma erlebt haben und mindestens einen Monat lang Symptome haben, die die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei PTBS umfassen verschiedene Therapieansätze wie kognitive Verhaltenstherapie, Traumatherapie, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), medikamentöse Behandlung oder eine Kombination dieser Ansätze. Die individuelle Behandlung hängt von den Bedürfnissen und Vorlieben der betroffenen Person ab.

Die Dauer der Behandlung bei PTBS kann variieren, abhängig von der Schwere der Symptome und der individuellen Reaktion auf die Behandlung. Manche Menschen zeigen bereits nach einigen Monaten eine wesentliche Besserung, während andere eine längere Therapie benötigen.

Ja, Kinder und Jugendliche können PTBS entwickeln, insbesondere nach traumatischen Erlebnissen wie Missbrauch, Vernachlässigung oder belastenden Ereignissen wie Naturkatastrophen oder Unfällen. Es ist wichtig, dass sie angemessene Unterstützung und Behandlung erhalten, um ihre Symptome zu bewältigen.

PTBS kann durch verschiedene Erlebnisse oder Situationen ausgelöst werden, wie beispielsweise sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt, Kriegserfahrungen, Naturkatastrophen oder Unfälle. Nicht jeder, der ein traumatisches Ereignis erlebt, entwickelt jedoch PTBS.

Obwohl PTBS nicht vollständig geheilt werden kann, können die Symptome durch geeignete Behandlung und Therapie effektiv kontrolliert und gemindert werden. Viele Menschen mit PTBS machen eine deutliche Verbesserung und können ein erfüllendes Leben führen.

PTBS kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Die betroffene Person kann Schwierigkeiten haben, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, Beziehungen aufrechtzuerhalten, Arbeit oder Schule zu absolvieren. Es kann auch zu Problemen wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch kommen.

Menschen mit PTBS können ein Leben lang mit den Auswirkungen des Traumas zu kämpfen haben. Es ist jedoch möglich, die Symptome zu vermindern und Bewältigungsstrategien zu erlernen, um ein funktionsfähiges und erfüllendes Leben zu führen.

Es gibt Hinweise auf eine genetische Veranlagung für PTBS. Studien haben gezeigt, dass Menschen, deren Eltern oder Geschwister an PTBS leiden, ein höheres Risiko haben, selbst an der Erkrankung zu leiden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es zwingend zu PTBS kommt.

Über den Autor Frank Hempel

Hallo an alle! Ich bin Frank Hempel, ein 35-jähriger Softwareentwickler aus Essen, der seine Faszination für Technologie, digitale Trends und vieles mehr gerne mit Anderen teilt. In der sich ständig wandelnden Welt finde ich immer wieder neue Themen, die es wert sind, erkundet und diskutiert zu werden.

Diese Abwechslung bringe ich in diversen Blogposts ein, wo ich über alles schreibe und über Themen schreibe, die mich interessieren. Meine Beiträge sind eine Mischung aus professionellen Analysen, persönlichen Erfahrungen und Tipps für Lernbegeisterte.
Ich berichte, teile meine Meinung mit und werfe einen Blick auf die Auswirkungen von gegenseitigem Wissensaustausch im alltäglichen Leben. Aber auch ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und bin fasziniert von so vielen unterschiedlichen Meinungen und Denkansätzen, die auch meinen Horizont oftmals erweitern.

Frank Hempel

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